Sexunddreißigstes Männerkochen mit Gerd Lindgens, Matthias Pietzsch, Matthias
Tepner, Stefan Richter, Wolfgang Michel und Edgar Knobloch am 30.07.2011 bei
Wolfgang Michel.
Die Speisenfolge dieses Abends:
Schon wieder ein Männerkochen, und schon wieder alle 6 Bräter
beisammen, besser kann es nicht mehr werden. Oder?
Wolfgang hatte bei einer kurzen Absprache mit mir sein Menü für das
Männerkochen bereits vorliegen. An diesem Menü konnte und wollte
ich nichts ändern oder einfügen. Das war so, genau richtig. Die
Einfachheit eines Bierdosenhähnchens gepaart mit der Finesse eines
gegrillten Lammlachses, und dazu noch Fisch. Was will der Bräter noch
mehr.
Da wir heute bei Wolfgang kochen, wird auch die Zubereitung des
Nachtisches das erste Mal seit längerer Zeit wieder funktionieren.
Wolfgang hatte die Idee, Grillen und Kochen
zusammen zu bringen, und das ist ihm mit seinem
Menü sicherlich gelungen.
Arbeit gab es für alle satt und
genug, so das sowohl der
Koch als auch der Schnippler
auf seine Kosten kam.
Vorvorspeise : Verschiedene Mayonnaisen mit geröstetem Brot
Vorspeise 1 : Provenzalisches Lammrückenfilet im Tomatenbett
Vorspeise 2 : Meeresfrüchte al cartoccio (im Päckchen)
Hauptspeise : Gegrilltes Huhn auf der Bierdose mit Ratatouille aus dem Backofen
Nachspeise : Warmes Schokoladentörtchen mit Vanilleeiskugel
Lamm, Fisch und Huhn hintereinander, das hatte sich bis jetzt noch keiner getraut, der Abend wird die Wahrheit an den Tag
bringen.
Wobei, mit solchen "HILFSKÖCHEN" müsste es Wolfgang gelingen.
Da das Wetter beim Männerkochen auch dieses Mal wieder recht offen war, empfing Wolfgang uns
draußen auf der Terrasse mit seinen Vorvorspeisen.
Auch Monika, die Chefin von Chefe war da
Als erstes die Vorvorspeise, verschiedene
Mayonnaisen mit geröstetem Brot
Dazu tranken wir, um den größten Durst zu löschen, zuerst einmal ein kühles Bier am bereits
eingedeckten Terassentisch.
Und dann ging es auch schon los, Wolfgang hatte schnell ein paar Kochgruppen zusammengestellt, die fast alle gleichzeitig zu
Kochen anfingen.
Dazu hatte Wolfgang jeder Kochgruppe ein Behältnis mit den Kochutensilien bereitgestellt. Das vereinfachte
uns natürlich das ganze, sonst klaut jeder dem anderen die fertig geschnittenen Zwiebel oder den
Knoblauch. Glaubt mir, ich habe es schon mehrmals gesehen.
Und jetzt noch ein letztes Bier, und ab in die Küche bzw. zum Schnippeln auf die Terrasse.
Zum restlichen Essen, alle Vorspeisen und die Hauptspeise, hatten sich Wolfgang und ich bei
Jacques in Köln auf der Bonner Straße 497 - 499 nach einem guten Wein umgesehen, und auch
probiert. Wir haben es geschafft mit 2 verschiedenen Weinen an diesem Kochabend auszukommen.
Der Weißwein war ein zartfruchtiger italienischer LE VELE Verdicchio von 2010. Der Rose war ein
2010 LA CABRIOLE Rosé aus dem Loiretal in Frankreich, mit fast 13% Alkohol.
Mir haben beide Weine sehr gut geschmeckt, vor, zum und auch noch nach dem Essen.
Und jetzt geht's los.
Vorspeise 1 Provenzalisches Lammrückenfilet im
Tomatenbett
Zutaten für 6 Personen als Vorspeise
3 Lammlachse (je ca. 350 g)
Salz, Pfeffer
8 Zweige Rosmarin
4 EL Olivenöl
6 Knoblauchzehen
2 Zwiebeln
4 Tomaten (200g)
24 Basilikumblättchen
Die Lammlachse (Hier Kernmuskelfleisch vom Lamm), der Länge nach teilen, salzen und mit frischem
Pfeffer aus der Mühle bestreuen. Von 2 Zweigen die Rosmarinnadeln abstreifen, ganz fein schneiden
und gut an die Lammlachse drücken.
In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die halbierten Knoblauchzehen ganz kurz anrösten und wieder aus
der Pfanne nehmen.
Die Zwiebel in feine Würfel schneiden und in der
Pfanne andünsten. Tomate
enthäuten, entkernen und in kleine Würfel
schneiden.
Die Basilikumblätter in feine Streifen schneiden, und zusammen mit der Tomate in die Pfanne geben und mitdünsten.
Die Lammlachse bei direkter Hitze auf dem Grill ca. 2 -3 Minuten je Seite grillen. Das lief auf dem Grill
von Wolfgang ausgezeichnet, wobei Wolfgang selbst grillte.
Auf vorgewärmten Tellern die Tomaten-Basilikum-Masse verteilen. Die Lammlachse schräg in drei, vier
Scheiben schneiden und auf dem Tomatenspiegel anrichten. Mit den Knoblauchscheiben und
Rosmarinzweigen garnieren.
Die Lammlachse hat Wolfgang bei Walter in Waldorf gekauft, ein Top Metzger, der Qualität zu einem
bezahlbaren Preis anbietet. Dazu noch der individuelle Service, da sollte man einmal seine Einkäufe tätigen.
Und so sah der schön gedeckte Tisch bei Wolfgang aus
Zu der ersten Vorspeise kann man nur sagen sehr sehr lecker. Ich persönlich mag die Lammlachse sehr gerne. Wenn das Stück
Lamm größer gewesen währe, dann hätte es für mich den Abend schon gereicht.
Aber, meine Lieben, es ging ja noch weiter im Text. Die zweite Kochgruppe, bei der Edgar und ich waren, bereiteten bereits die
zweite Vorspeise vor, und das ging folgendermaßen:
Vorspeise 2 Meeresfrüchte al cartoccio (im Päckchen)
Zutaten pro Person:
50 g Fischfilet (Lachs, Seeteufel, Dorade etc.) in 1 cm dicke Streifen geschnitten
1-2 grüne Muscheln oder 4-5 Venusmuscheln
2-3 Garnelen
1 Knoblauchzehe in dünne Scheiben geschnitten
2 dünne Zitronenscheiben, 2 Kirchtomaten, geviertelt
Etwas Rosmarin, Thymian, Petersilie, 1 kleines Lorbeerblatt
Olivenöl, 1 EL Weißwein, 1 EL trockenen Sherry
Ca. 60 cm langer Streifen Alufolie
Die Zubereitung:
Aus Zitronenscheiben, Kräutern, Tomaten und Knoblauch ein „Bett auf dem unteren Drittel der Alufolie
bereiten. Muscheln, Fisch und Garnelen waschen und trocken tupfen. Bei den Garnelen ggf. den Darm
entfernen.
Muscheln, Garnelen und Fisch auf die Kräuter legen und mit etwas Olivenöl, dem Weißwein und Sherry
beträufeln.
Folie überschlagen, Ränder mehrfach einfalten und fest andrücken.
Das Päckchen auf den Grill legen, nach 1 Minute wenden.
Wölbt sich die Folie sind Fisch und
Muscheln gar.
Dazu etwas Aioli und Baguette reichen.
Ich war erstaunt, mit wie wenig Aufwand man auf dem Grill Meeresfrüchte lecker zubereiten kann. Da Ulla und ich beide gerne
Fisch und anderes Schuppen- und Schalengetier essen, werde ich dieses Gericht zu Hause nachkochen (grillen).
Jetzt stand die Hauptspeise an, "Gegrilltes Huhn auf der Bierdose". Aber, wir hatten kein Huhn, sondern Hähnchen, und diese
Hähnchen hatte ich bei der Metzgerei Walter in Waldorf vorbestellt. Freilaufende Hähnchen aus dem Vorgebirge, kann ich nur
empfehlen. Man kennt die Hähnchen persönlich.
Man könnte nach diesen beiden Vorspeisen sagen, daß so ein Hähnchen ein kulinarischer Abbruch ist, aber hier kommt es auf die
Zubereitung an, und die ist schon lustig.
Gegrilltes Hähnchen auf der Bierdose mit
Ratatouille aus dem Backofen
Da gibt es doch wohl nichts mehr zu sagen, oder!
Zutaten für 6 Personen:
2 Dosen Bier, je 0,33 l Inhalt
4 Zweige Thymian, 4 Knoblauchzehen
75 ml Sonnenblumenöl
2 TL Paprikapulver (edelsüß), Salz, Pfeffer
2 frische Hähnchen, je ca. 1000 g
Ca. 50 ml Bier aus jeder Dose in eine Schüssel geben. Das restliche Bier in der Dose lassen und zur Seite stellen. Nicht
austrinken!
Thymianblättchen abzupfen. Knoblauch schälen und fein würfeln. Beides mit dem Sonnenblumenöl und dem
Paprikapulver zum Bier geben und gut verrühren.
Das Hähnchen abtrocknen, innen und außen mit der Marinade gut einstreichen, kräftig
mit Salz und Pfeffer würzen und auf die geöffnete Bierdose setzen.
Hähnchen auf den vorgeheizten Grill stellen. Mit geschlossenem Deckel bei mittlerer –
indirekter Hitze (140° - 160°C) - ca. 45 – 60 Minuten grillen.
Dazu kam dann noch die Ratatouille, im Ofen zubereitet
Zutaten für 4 Personen oder für 6 Personen als Beilage
1 kleine Gemüsezwiebel, 3 bunte Paprikaschoten (grün, gelb und rot)
2 Zucchini, 1 kleine Aubergine, 500 g neue Kartoffeln
4 mittelgroße Tomaten, 4 Zweige Rosmarin, 1 Bund/Töpfchen Thymian
1/2 Bund/Töpfchen Oregano, 1-2 Lorbeerblätter
grobes Salz, Pfeffer
4 Knoblauchzehen, 10-12 EL Olivenöl
150 g Oliven (z. B. schwarz und grün; Glas)
Zwiebel schälen. Paprika putzen, waschen. Beides in grobe Stücke schneiden. Zucchini und Aubergine putzen, waschen und in ca.
1 cm dicke Scheiben schneiden.
Kartoffeln gründlich waschen und in Spalten schneiden. Tomaten waschen und kreuzweise einschneiden. Alles auf der
Fettpfanne verteilen. Kräuter waschen, Nadeln bzw. Blättchen abzupfen. Mit Lorbeer zum Gemüse geben. Gemüse mit Salz und
Pfeffer würzen. Knoblauch schälen und grob zerkleinern.
Olivenöl erhitzen, Knoblauch kurz darin schwenken. Heißes Öl sofort über das Gemüse gießen. Im vorgeheizten Backofen (E-
Herd: 200 °C/Umluft: 175 °C/Gas: Stufe 3) 35-40 Minuten backen, dabei das Gemüse mehrmals wenden.
Oliven ca. 15 Minuten vor Ende der Garzeit zugeben und mitgaren. Ratatouille mit Salz und Pfeffer
abschmecken und anrichten. Dazu passt frisches Landbrot oder Fladenbrot. Nachdem alles fertig war,
richtete Stefan das Ganze auf Tellern an.
Und so sah das Hähnchen auf Ratatouille auf unseren Tellern aus
Die Hauptspeise hat ebenfalls gut geschmeckt. Ratatouille (geschmortes Gemüsegericht der provenzalischen Küche
Südfrankreichs) mag ich, und Geflügel auch. Also musste, wenn es gut gemacht ist, die Kombination schmecken. Und es
schmeckte.
Dadurch saftig, was mir etwas fehlte, war die knusprige Hähnchenhaut. Aber man kann ja nicht alles haben.
Den Versuch war es wert, Hähnchen auf der Bierdose schmecken. Schade ist nur das Reißdorf keine 0,33 Ltr. Bierdosen hat, sonst
hätten wir "REIßDORFHÄHNCHEN" gehabt, Prost.
Und jetzt the best of, der "BIERDOSENHÄHNCHEN"
Nachdem das Experiment "Hähnchen auf der Bierdose", bzw. "Bierdose im Hähnchen" geklappt hatte, muss ich sagen daß der
Abend die Wahrheit an den Tag gebracht hat. Lamm, Fisch und Huhn hintereinander klappt.
Dadurch, daß Wolfgang an diesem Abend an allen wichtigen Ecken des Menüs selbst mitgearbeitet hat, ist das gesamte Essen
sehr stimmig geworden. Sehr schön.
Jetzt kommen wir noch zum Nachtisch:
Die Nachspeise
Warmes Schokoladentörtchen mit Vanilleeiskugel
Zutaten für 6 Törtchen:
120 g Butter, 50 g gemahlene Mandeln, 100 g Schokolade (75% Kakao),
100 g Puderzucker, 50 g Mehl, 1 EL Honig, 3 Eiweiß
Zubereitung:
Man benötigt sechs Förmchen von etwa 8,5 Zentimeter Durchmesser: Sie werden gut gebuttert und
dann dünn mit einer Schicht von den gemahlenen Mandeln bestreut. Die Butter erhitzen, bis sie
Blasen wirft und hellbraun wird. Vom Herd nehmen und in eine kleine Schüssel gießen (ohne die
dunklen Partikelchen, die sich absetzen).
Jetzt die Schokolade fein hacken und auf dem Wasserbad schmelzen. Mit einem sauberen Löffel
umrühren und schon vom Wasserbad holen, wenn noch nicht alles geschmolzen ist - die Schokolade
gibt weiter genügend Wärme ab. Puderzucker und Mehl fein sieben und alles mit 40 Gramm
geschälten, gemahlenen Mandeln vermischen (mit den Quirlen des Handrührers). Schnell die
flüssige Schokolade und die Butter dazugießen, noch einen Löffel Honig untermischen und zum
Schluss drei halb fest geschlagene Eiweiß unterheben und den Teig in die Förmchen verteilen.
Etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen, dann im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad, Gas Stufe 3)
etwa zehn Minuten backen. Der Kern soll flüssig bleiben! Sie kommen zum Auskühlen auf ein Kuchengitter, wenn sie lauwarm
sind, werden sie aus der Form genommen. Die Sahnetörtchen können mit halb fest geschlagener Sahne, die mit ein bisschen
Whiskey oder Kaffee aromatisiert wurde, serviert werden
Danach gab es dann etwas allloholissssches.
Das Ganze war ein schöner kulinarischer Abend, der sehr gezeigt hat, daß Kochen und Gemütliches
zusammensitzen funktioniert.
Das nächste Kochen ist bei Edgar, und ich glaube, daß Edgar schon einige Schmankerl für das
nächste Männerkochen im Sack hat. Ich freue mich schon auf den Abend bei Edgar.
Noch ein paar Bilder zum Anschauen, den Rest, ca. 70 Bilder, könnt Ihr gerne von mir haben.
Gerhards Pinnwand
